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FAQs zu: "Kinder da, Liebe weg? Wie die Partnerschaft im Familienalltag lebendig bleibt"

In unserem Live-Web-Coaching am 25.07.2024 ging es darum, wie die Partnerschaft im Familienalltag lebendig bleibt. In der Aufzeichnung spricht der Paar- und Familienberater Johannes Schauer von pro familia über das Thema. Hier finden Sie häufig gestellte Fragen aus unserem Chat und die Antworten mit weiterführenden Infos dazu.

Streit

Meistens steht das Streiten für verletzte Gefühle auf beiden Seiten. Versuchen Sie, mit Ihrer Partnerin darüber zu sprechen, was hinter den Auseinandersetzungen liegt. Am besten verabreden sie sich zu einem Gespräch in Ruhe, bei dem Sie beide jeweils sagen, was sie verletzt, verärgert, enttäuscht bzw. was Sie sich wünschen. Wenn Sie es alleine nicht schaffen, wieder gut miteinander ins Gespräch zu kommen, kann eine Beratung helfen. Hier finden Sie einen Überblick über die Partnerschafts-Beratungsstellen in Bayern. 

Sie beide dürfen unterschiedliche Wünsche und Vorstellungen haben. Beschreiben Sie sich erst einmal gegenseitig, wie diese aussehen. Anschließend können Sie versuchen, Kompromisse zu finden. Einmal wird das gemacht, was Papa sich wünscht, das andere Mal, was Mama sich wünscht und – je nachdem, wie alt ihr Sohn ist – einmal, was sich Ihr Kind wünscht. Dabei können Sie oft spannende Erfahrungen machen.

Vielleicht hat Ihre Frau den Eindruck, Sie machen es nicht so wie sie. Hier braucht es die Akzeptanz, dass gerade die Unterschiedlichkeit von Ihnen als Papa und ihr als Mama für Ihr Kind eine Bereicherung ist und auch wichtig für seine Entwicklung. Mehr zum Thema Eheprobleme / Elternstreit finden Sie beim Bayerischen Erziehungsratgeber.

Leider gibt es zur Zeit sehr viele schlechte Nachrichten und das belastet viele Menschen. Versuchen Sie Auszeiten miteinander zu vereinbaren, zum Beispiel am Wochenende: Unternehmen Sie dann miteinander einen schönen Ausflug oder Ähnliches. So kommen Sie automatisch wieder in bessere Erlebnisse.

Falls Sie es noch nicht getan haben: sprechen Sie mit Ihrem Mann darüber, und sagen Sie ihm, dass sein Verhalten Sie kränkt. Versuchen Sie außerdem bei einer ruhigen Gelegenheit zu klären, was Ihnen bei der Erziehung jeweils wichtig ist. Vielleicht gelingt es Ihnen, Kompromisse zu finden oder sich darauf zu einigen, dass Ihr Mann im Nachhinein mit Ihnen spricht, wenn er Ihre Reaktion als zu streng empfindet – nicht vor den Kindern. Falls Ihnen diese Gespräche zu zweit nicht gelingen, könnte eine Beratung helfen, in der Sie moderiert über Ihre Vorstellungen reden und eventuell Vereinbarungen treffen. Oft entsteht so wieder mehr Verständnis füreinander. Hier finden Sie einen Überblick über die Partnerschafts-Beratungsstellen in Bayern.

Das passiert leider gar nicht so selten. Es ist wie mit dem Finger immer auf den anderen zu zeigen und dann kommt die Unzufriedenheit, weil er nicht erfüllt, was Sie sich wünschen. Hier brauchen Sie Klarheit, was Sie sich konkret vorstellen und dann sprechen Sie darüber, möglichst ohne einen Vorwurf zu machen. Es ist schwer, aber schaffbar. Viele Tipps zum Umgang mit Konflikten gibt es im Web-Coaching „Dicke Luft im Familienalltag – da hilft nur reden“.

Suchen Sie mit Ihrem Mann ein ruhiges Gespräch, um ihm zu erzählen, wie Sie sich fühlen, und dass Sie momentan oft sehr erschöpft sind. Überlegen Sie mit ihm, wann ein guter Zeitpunkt ist, um sich seine Themen / seine Probleme anhören – und er sich Ihre.

Ihre Tochter ist erst 4 Monate alt und Sie sind alle drei noch mittendrin in der Baby-Phase. Es dauert eine ganze Weile, um sich in die Mutter- und Vaterrolle einzufinden. Dass sich beide Elternteile in dieser Zeit überfordert fühlen, ist ganz normal. Versuchen Sie, darüber zu sprechen und fragen Sie Ihre Partnerin, wie es ihr geht. Dann kommen Sie wieder miteinander im Kontakt.

Wieder aufeinander zugehen

Sagen Sie ihrem Mann, dass Sie es schön finden, wie sehr er seine Tochter liebt und dass er ein toller Vater ist. Erklären Sie ihm gleichzeitig, dass Sie sich wünschen, ihn auch als Partner wieder mehr erleben und seine Zuneigung spüren zu können. Mehr zum Thema „Beziehung und Elternschaft“ finden Sie bei pro familia.

Manchmal ist es nötig, das, was man sich selbst wünscht, auch selbst in die Tat umzusetzen. Also berühren Sie Ihren Partner / Ihre Partnerin im Vorbeigehen liebevoll, teilen Sie Ihre Träume und Pläne mit und ermutigen Sie zum gemeinsamen Teilen.

Zunächst einmal ist das ganz normal in der anstrengenden Zeit als Eltern, dass beide auch mal abschalten wollen. Um sich wieder näher zu kommen, können schon kleine Aufmerksamkeiten hilfreich sein – z. B. eine Umarmung in der Küche, das Teelicht zum Kaffee, eine kleine Überraschung etc. Das sind wertvolle Zeichen für Sie als Paar und kann Ihnen gegenseitig das Gefühl geben „ich bin dir wichtig". 
Im Web-Coaching „Lass uns reden, Schatz!“ bekommen Sie außerdem Tipps für gute Kommunikation in der Paarbeziehung. 

Sagen Sie Ihrem Partner, dass es Sie verwirrt, dass Ihnen gerade nicht nach Nähe ist, sie aber gleichzeitig auch Angst haben, dass keine mehr entsteht. Manchmal ist es auch hormonell bedingt und kann nach einiger Zeit wieder anders werden. 
 

Überlegen Sie, ob es andere körperliche Nähe oder Berührung gibt, die Ihnen guttut. Besprechen Sie das mit Ihrem Mann. Oft gibt es unterschiedliche Bedürfnisse nach Nähe und Zärtlichkeit, besonders wenn die Kinder den ganzen Tag an der Mutter hängen. Versuchen Sie zu unterscheiden: Wann sind wir Eltern und wann sind wir ein Paar? Was brauchen wir jeweils voneinander? Sagen Sie Ihrem Mann, dass Sie sein Bedürfnis verstehen, aber dass Sie gerade nicht aus der Erschöpfung kommen. Mehr Infos zu sexuellen Problemen in der Partnerschaft gibt es in der kostenlosen Broschüre bei pro familia. 

Es könnte auch sein, dass Ihr Mann Schuldgefühle hat, weil Sie so lange alleine waren. Sie könnten für sich alleine Hilfe bei einer Beratungsstelle suchen, um das zu verarbeiten, oder auch zu zweit – damit diese Zeit nicht noch länger zwischen Ihnen steht. Hier finden Sie einen Überblick über die Partnerschafts-Beratungsstellen in Bayern.

Faire Aufteilung

Bei Mamas entsteht häufig das Gefühl, alles alleine stemmen zu müssen. Teilen Sie Ihrem Mann Ihre Bedürfnisse konkret mit, z. B.: „Ich würde mich wirklich sehr darüber freuen, wenn Du morgens die Betten machst.“

Hier hilft es schon, wenn Aufgaben grundsätzlich verteilt werden: wer übernimmt welche Aufgabe. Zum Beispiel die Hausaufgabenbetreuung, die Freizeitgestaltung, die Kommunikation mit der Kita, das Bad putzen, die Küche putzen etc. Wenn Sie sich einmal zusammensetzen und alles aufteilen, ist jede Person für ihren Bereich verantwortlich und sie müssen keine einzelnen Aufgaben zuweisen. 

Einfluss von außen

Sagen Sie Ihrem Mann, dass Sie ihn an Ihrer Seite brauchen und finden Sie gleichzeitig zwei positive Eigenschaften an Ihrer Schwiegermutter. Vielleicht hilft es auch, ihm zu sagen, dass sie sein Gefühl „zwischen zwei Stühlen zu sitzen“ verstehen können.

Vielleicht können Sie die Feiertagsgroßeltern die Kinder übernehmen lassen und Sie nutzen die freie Zeit für sich und Ihre Partnerin / Ihren Partner? Mehr zum Thema Großeltern finden Sie beim Bayerischen Erziehungsratgeber.
 

Unterstützung in Anspruch nehmen

Suchen Sie sich Unterstützung, wenn Sie das Gefühl haben, dass es Ihnen nicht gut geht. Lieber einmal zu früh in der Beratung miteinander sprechen. Im besten Fall zeigt sich dann, dass Sie selbst gute Lösungen finden können. Hier finden Sie einen Überblick über die Partnerschafts-Beratungsstellen in Bayern.

Das hängt auch ein bisschen vom Alter des Kindes ab. Größere Kinder können eventuell mitkommen und während des Gesprächs im Wartezimmer bleiben. Ansonsten gibt es auch Stellen, die Online-Beratung anbieten. Dann kann die Beratung stattfinden, wenn das Kind schläft. Zwei mögliche Anlaufstellen sind die bke-Onlineberatung und das Eltern-Coaching@home der pro familia Fürstenfeldbruck.