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FAQs zu: "Mein Baby hört nicht auf zu schreien - Hilfe für gestresste Eltern"

In unserem Live-Web-Coaching am 26.09.2024 gab es viele Tipps für Eltern mit Babys, die sich nur schwer beruhigen lassen. Die Aufzeichnung des Web-Coachings können Sie hier ansehen. Im Folgenden finden Sie häufig gestellte Fragen aus unserem Chat und die Antworten mit weiterführenden Infos.

An andere Beruhigung gewöhnen

Das ist etwas ganz Typisches: Beruhigungshilfen, die für das Kind hilfreich, aber anstrengend sind, schleifen sich ein. Grundsätzlich ist Körperkontakt etwas sehr Wichtiges für die Beruhigung. Der nächste Schritt könnte sein, Ihren Sohn in kleinen Schritten anders zu beruhigen. Je nach Alter könnten Sie es beispielsweise mit einem Übergangsobjekt probieren, das die Verbindung zwischen Elternteil und Kind hält. Das Übergangsobjekt kann z. B. ein Kuscheltier oder Schmusetuch sein, das nach dem Elternteil riecht. Es sollte tagsüber immer dabei sein und kann dann, nach und nach das Elternteil zur Beruhigung ersetzen. Geben Sie sich und Ihrem Kind Zeit – die Gewöhnung an etwas Anderes braucht eine Weile.
Mehr zum Umgang mit schreienden Babys erfahren Sie beim Bayerischen Erziehungsratgeber.

Das Saugen ist für die Kinder ein sehr zentrales Element, worüber sie sich beruhigen. Insofern ist es schon einmal toll, dass Sie damit eine Möglichkeit gefunden haben, den schwierigen Übergang vom Wachsein zum Schlafen zu bewältigen. Eine Möglichkeit, den Papa mehr mit einzubeziehen, könnte z. B. sein, dass er das Abendritual schrittweise bis zum Stillen übernimmt und Sie das immer weiter ausdehnen.

Schlafhilfen

Vielleicht können Sie darauf achten, Ihre Tochter rechtzeitig, also bevor sie sehr müde ist, ins Bett zu bringen. Hilfreich können auch wiederkehrende Einschlafrituale sein, wie z. B. ein Schlaflied oder eine Massage mit Öl.
Mehr zum Thema „Schlaf bei Babys“ erfahren Sie beim Bayerischen Erziehungsratgeber.

Wenn die Veränderung beim Schlafen seit einigen Wochen besteht, könnte es sein, dass sich beispielsweise gerade der Schlafbedarf verändert. Hier könnte z. B. ein Blick auf Tagesablauf und -rhythmus interessant sein. Vielleicht ist es sinnvoll, sich einen neuen Tagesstrukturplan zu überlegen. Vielleicht helfen auch Schlafprotokolle, sodass Sie sich anschauen können, wann Ihre Tochter wie lange schläft und woran das geknüpft ist. 
Außerdem ist es wichtig, die Schlafstimmung aufrecht zu halten. Das heißt, das Baby nicht direkt hochzunehmen, wenn es aufwacht oder herumzulaufen, sondern alles sehr langsam zu machen. Vielleicht erstmal das Kind anfassen, ganz ruhig, oder mit Sch-Lauten beruhigen.
Gegebenenfalls könnte es sich bei der Unruhe auch um ein Auftauchen aus der Tiefschlafphase handeln. Manchmal kann eine kurze Berührung oder eine stimmliche Rückmeldung hilfreich sein.
Mehr zur Entwicklung von Babys und Kleinkindern erfahren Sie in den Elternbriefen für Kinder von 0 bis 3.

Da haben Sie schon einen ganz wichtigen Zusammenhang beobachtet: Babys, die tagsüber so wenig schlafen, sind im Verlauf zunehmend gereizt und geraten irgendwann ins Schreien. Vielleicht könnten Sie versuchen, Ihn zu unterstützen, nach den 5 Minuten in die nächste Schlafphase zu kommen. Körperkontakt, ein gemütliches Nestchen, Anbieten von Nuckeln und Saugen, Abdunkeln, das Beibehalten der Schlafstimmung, Sch-Geräusche usw. könnten ihm dabei helfen.
Mehr zum Thema „Schlaf bei Kindern“ finden Sie auch in den Elternbriefen.

Das ist sicher sowohl für Sie als Eltern als auch für Ihre Tochter sehr anstrengend. Hilfreich können feste Rituale am Abend zum Zubettgehen sein. Vielleicht schauen Sie mit ihr ein Buch an, kuscheln, singen ein Lied oder erzählen eine Geschichte. Nicht so gut sind „wilde" Spiele direkt vor dem Schlafengehen oder Medien wie Fernsehen, Handy usw. Für manche Kinder kann eine Bewegungszeit mit Toben und eine anschließende Kuschelzeit eine gute Überbrückung zum Abendritual sein.
Wenn Sie alleine nicht weiterkommen, finden Sie bei den KoKis (Koordinierende Kinderschutzstellen) Unterstützung. Diese Stellen sind bayernweit verfügbar und vermitteln geeignete Beratungs- und Hilfsangebote vor Ort. Alle Eltern von Kindern bis zu 3 Jahren können sich kostenfrei an KoKis wenden. Hier finden Sie die Übersicht der KoKis.

Selbsthilfe

Es ist schwer, als Eltern gelassen zu bleiben, wenn das Baby so außer sich ist. Viele Eltern von Schreibabys geraten in Verzweiflung. Manchmal hilft bewusstes ruhiges Ausatmen oder ein Lied zu singen und das Baby dabei auf dem Arm zu wiegen. Wenn Sie merken, dass Sie dennoch komplett an Ihre Grenzen kommen, legen Sie das Baby an einem sicheren Ort ab und verlassen Sie kurz den Raum, um durchzuatmen und sich zu beruhigen. Wichtig ist, dass Sie gut für sich selbst sorgen, um dann wieder gut für Ihr Kind sorgen zu können. Vielleicht können Sie auch die Nummer einer lieben Person aus dem Familien- oder Freundeskreis parat haben, die Sie im Notfall anrufen können. 
Unterstützung finden Sie bei den Schreibaby-Beratungsstellen in ganz Bayern – hier geht’s zur Übersicht.

Für Zeiten alleine kann es wichtig sein, sich eine Art Struktur für den Tag zu überlegen. Einen Rhythmus z. B. aus Stillen, Schlafen, Wickeln, Zwiesprache. Stunden, die erfahrungsgemäß schwierig sind, können Sie z. B. mit einem Spaziergang (mit dem Kinderwagen oder der Trage) überbrücken. Überlegen Sie außerdem, welche Person Sie anrufen könnten, die Sie ermutigt und Ihnen den Rücken stärkt.

Weitere Fragen

Es gibt tatsächlich Babys, die engen Körperkontakt wie z. B. Tragetücher nicht so gerne mögen. Manchmal sind es auch bestimmte Haltungen oder Griffe wie z. B. der Fliegergriff, die manche Babys gernhaben, andere nicht. Probieren Sie Verschiedenes aus, um herauszufinden, was Ihre Tochter mag. Für manche Kinder sind auch Lageveränderungen eine Irritation. Hier kann es helfen, Übergänge langsam zu gestalten. Lassen Sie außerdem beim Kinderarzt abklären, ob nicht etwas Organisches dahintersteckt und ihr Baby womöglich Schmerzen beim Hochnehmen hat. Ganz bestimmt liegt das Schreien nicht daran, dass sie Sie nicht mag. 

Das kann man so nicht sagen: Es gibt Schreibabys nach traumhaften Schwangerschaften und genauso gibt es Babys, die sehr entspannt sind, obwohl die Schwangerschaft oder die Geburt schwierig waren.
Es gibt zwar Risikofaktoren, kommt aber immer auf verschiedene Umstände an: Merkmale des Kindes, der Eltern und der Umgebung spielen eine Rolle.

Es ist gut, dass Sie Ihr Kind begleiten und trösten, wenn es schreit. Ob Sie dabei sitzen oder gehen, ist zweitrangig – Sie sind da und das ist wichtig. Vielleicht suchen Sie eine Beratungsstelle auf, um weitere Tipps zu bekommen, wie Sie Ihren Alltag mit Baby reibungsloser gestalten zu können. Hier finden sie Beratungsstellen und Ambulanzen für Schreibabys.