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Wunderbar unperfekt: Weniger Stress, mehr Gelassenheit im Familienalltag
Viele Eltern wollen alles richtig machen, wenn es um die Erziehung geht – und geraten dadurch unter Druck. Denn im Alltag läuft immer etwas schief, egal, wie sehr man sich anstrengt.
Daher ist es meist besser, nicht alles perfekt machen zu wollen, denn "gut genug" genügt. Was das bedeutet, erklärt Dr. Julia Berkic in diesem Web-Coaching. Sie ist Expertin für Bindungsentwicklung und feinfühlige Erziehung. Das heißt, sie weiß, was wichtig ist, um eine gute Beziehung zum Kind zu gestalten. Sie spricht darüber, wie es Eltern gelingen kann, mehr Leichtigkeit in den Erziehungsalltag zu bringen und warum es wichtig ist, auf die eigenen Bedürfnisse zu achten. Dr. Julia Berkic gibt Tipps für den Alltag mit Kindern und geht auf Ihre ganz persönlichen Fragen aus dem Chat ein.
Gut zu wissen: Die Teilnahme ist kostenlos und ohne Anmeldung möglich. Das gesamte Web-Coaching wird live von einer Gebärdensprachdolmetscherin übersetzt.
Aufzeichnung des Live-Web-Coachings vom 28.09.2023:
Expertin im Studio: Dr. Julia Berkic
Dr. Julia Berkic ist seit über 15 Jahren wissenschaftliche Referentin am Staatsinstitut für Frühpädagogik und Medienkompetenz (IFP) in München. Seit ihrem Psychologie-Studium in Regensburg forscht und arbeitet sie im Bereich der Bindungsforschung und -lehre. Dadurch weiß sie, was Kinder, aber auch Eltern brauchen, damit es im Erziehungsalltag allen gut geht. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Bindungsentwicklung über den Lebenslauf, Bindung und Feinfühligkeit innerhalb und außerhalb der Familie sowie Prävention im Bereich der Erziehung und Betreuung von Kindern zwischen 0 und 10 Jahren. Julia Berkic ist Mutter von zwei Kindern und lebt in München.
Das Staatsinstitut für Frühpädagogik und Medienpädagogik (IFP) ist eine wissenschaftliche Einrichtung des Freistaates Bayern, das dem Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales nachgeordnet ist. Hauptaufgabe des IFP ist es, die nicht-schulische Bildung und Erziehung von Kindern weiterzuentwickeln. Dafür forscht es in den Bereichen der Entwicklungspsychologie, Frühpädagogik und Medienpädagogik, setzt diese Forschung in die Praxis um und berät die Politik. In dem Zusammenhang werden beispielsweise Ratgeber für Eltern oder Leitfäden für Kindertageseinrichtungen entwickelt. Außerdem arbeitet das IFP mit anderen universitären und außeruniversitären Institutionen zusammen. Seit rund 50 Jahren wirkt das IFP an den Schnittstellen von Politik, Administration und der (früh-)pädagogischen Praxis.
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Bedürfnisse von Kindern und Eltern
Bei der Erziehung stehen Eltern ständig vor neuen Entscheidungen und Herausforderungen. Viele wollen nur das Beste für Ihre Kinder – und vergessen dabei ihre eigenen Bedürfnisse. Natürlich müssen die Grundbedürfnisse der Kinder erfüllt sein, aber: In einer Familie ist es wichtig, dass es allen gut geht. Wenn Eltern ihre eigenen Bedürfnisse beachten, hilft das den Kindern sogar. Wenn sie außerdem zwei Drittel der Situationen im Umgang mit den Kindern gut lösen, genügt das. Es muss nicht immer alles perfekt funktionieren. Kann es auch überhaupt nicht.
Rahmenbedingungen für mehr Gelassenheit
Im Alltagstrubel zwischen Kita, Schule, Job und Haushalt ist es oft schwer, weniger Stress und mehr Gelassenheit zu spüren. Aber es gibt Möglichkeiten, wie es leichter werden kann: Mit Regeln, die das Zusammenleben von allen und das Mitbestimmen der Kinder gestalten. Oder mit der Aufteilung der Aufgaben, damit nicht nur eine Erziehungsperson die „mental load“ trägt, d. h. die Belastung, die entsteht, weil permanent an Dinge gedacht wird, die den Familienalltag aufrechterhalten.
Vergleichsdruck
Stress entsteht auch oft durch Vergleiche mit anderen – sei es, mit anderen Kindern und Eltern im Umfeld oder mit der Darstellung von Familien in den (sozialen) Medien. Hier kann es helfen, immer wieder die eigene Persönlichkeit und die des Kindes zu berücksichtigen, um herauszufinden, was für die eigene Familie das Richtige ist.
Wenn Sie weitere Infos und Unterstützung suchen, gibt es digital und bayernweit vor Ort viele Informations- und Beratungsangebote:
Weiterführende Infos
LINKS ZU INFOS UND BERATUNGSANGEBOTEN
Artikel, Broschüren und Bücher:
- Infos zu den unterschiedlichen Entwicklungsstufen von Kindern und Jugendlichen gibt es in den Elternbriefen des Bayerischen Landesjugendamtes
- Infos zum Thema Bindung und zum Thema Schreibabys gibt es beim Bayerischen Erziehungsratgeber
- Zur Broschüre „Stark durch Bindung“
- Zur Broschüre "Stark durch Erziehung"
- Broschüren zum Thema "Feinfühligkeit in der Erziehung":
Zur Broschüre für Eltern von 1- bis 3-Jährigen
Zur Broschüre für Eltern von 3- bis 6-Jährigen
Zur Broschüre für Eltern von 6- bis 10-Jährige - Zum Buch „Bindung: Eine sichere Basis fürs Leben“
Anlaufstellen vor Ort:
- Erste Kontakt- und Anlaufstellen für Eltern: zu den Familienstützpunkten in ganz Bayern
- Anlaufstelle für Eltern von Babys und Kleinkindern: Zu KoKi – Netzwerk frühe Kindheit
- Beratung und Hilfe für Eltern, Kinder und Jugendliche: zu den Erziehungsberatungsstellen in Bayern
- ELTERNTALK bietet moderierte Gesprächsrunden für Eltern rund um den Erziehungsalltag
Beratung und Hilfe online oder telefonisch:
- Online-Beratung: zur Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (bke)
- Hilfe bei Fragen und Problemen - telefonisch oder online: zur Nummer gegen Kummer oder zur Telefonseelsorge
- Hilfe bei psychischen Krisen: zu den Krisendiensten Bayern